Erno von Dohnányi

ungarischer Musiker; Pianist und Komponist; Dirigent der "Philharmonischen Gesellschaft" in Budapest 1919-1944; ab 1949 an der Florida State Univ., Tallahassee, tätig; Kompositionen u. a.: Orchesterwerke, Kammer- und Klaviermusik, Opern, Vokalwerke

* 27. Juli 1877 Preßburg

† 9. Februar 1960 New York/NY

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 22/1960

vom 23. Mai 1960

Wirken

Erno von Dohnányi wurde am 27. Juli 1877 in der damals zu Ungarn gehörenden Stadt Preßburg als Sohn eines Physik- und Mathematik-Professors geboren. Er erhielt bei Karl Förster die erste musikalische Ausbildung, begann im Alter von sechs Jahren bereits Klavier zu spielen und gab neunjährig sein erstes Konzert. Später studierte er an der Musikakademie in Budapest, bei Kössler, Thomann und privat kurze Zeit auch bei d'Albert. Von 1897 - 1905 führte D. zahlreiche Konzertreisen durch. 1905 wurde er an der Berliner Hochschule für Musik Klavierlehrer und erhielt dort 1908 den Professortitel. Zehn Jahre lang hat er der Berliner Musikhochschule angehört und sich dort nicht nur als ein erstklassiger Lehrer erwiesen, sondern sich auch so tief in die deutsche Tonkunst eingefühlt, daß er den Ruf eines der hervorragendsten interpreten der Musik von Beethoven und Brahms erlangen konnte.

Im Jahre 1915 ging D. in seine ungarische Heimat zurück, wo er ...